Gedanken zum Jahreswechsel

In der antiken römischen Religion und im Mythos ist Janus der Gott des Anfangs und des Endes sowie der Übergänge, Zeit, Dualität und Passagen. - Alle Kalenderdaten, die Anfänge symbolisierten waren ihm gewidmet. Nach ihm ist auch der Monat Januar benannt. Als Gott der Bewegung initiiert Janus Handlungen und steht allen Anfängen vor. Da Bewegung und Veränderung miteinander verbunden sind, hat er eine doppelte Natur, symbolisiert in seinem zweiköpfigen Bild. Seine Funktion als Gott des Anfangs ist in zahlreichen antiken Quellen, darunter Cicero und Ovid, deutlich zum Ausdruck gekommen.

„Man kann gar nicht oft genug im Leben das Gefühl des Anfangs in
sich aufwecken, es ist so wenig äußere Veränderung dafür nötig,
denn wir verändern ja die Welt von unserem Herzen aus, will dieses
nur neu und unermesslich sein, so ist sie sofort wie am Tage ihrer
Schöpfung und unendlich.
Rainer Maria Rilke

Es ist auch von großer Bedeutung, dass Janus den Beginn und das Ende von Konflikten und damit Krieg und Frieden präsidierte. Die Tore eines nach ihm benannten Gebäudes in Rom wurden in Kriegszeiten geöffnet und geschlossen, um die Ankunft des Friedens zu markieren, und nach Frieden sehnt sich wohl die ganze Menschheit.

Einmal im Jahr
diese Erwartung in sich fühlen,
dieses feste, durch nichts enttäuschbare
Anrecht – fühlen,
dass unsere größten Wünsche,
wenn wir sie nur recht ins Herz fassen,
nicht unerfüllt bleiben können,
dass wir gar keinen Moment den Wunsch,
sondern eigentlich schon immer
die kleine Erfüllung in uns tragen.
R.M. Rilke

Möge das Jahr 2023 erfüllt sein von schönen Momenten mit lieben Menschen, u.a. beim Tanzen und Musizieren! Weiterhin wünsche ich Euch Dankbarkeit, Gelassenheit, Ruhe und Offenheit - alles in allem ein unvergessliches, gutes Jahr.

In herzlicher Verbundenheit
Friedel

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