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3. Advent

Unwissend vor dem Himmel meines Lebens
anstaunend steh ich. O die großen Sterne.
Aufgehendes und Niederstieg.
Wie still, als wär ich nicht...

Rainer Maria Rilke

Viele Dichter haben sich von den Sternen und dem Sternenhimmel inspirieren lassen und in ihren Gedichten versucht, ‚nach den Sternen zu greifen‘. Die Sterne, die man ‚vom Himmel holen‘ möchte stehen hier symbolisch für etwas Schönes, nach dem man - wenn auch vergeblich - greift.

Schon die Babylonier deuteten den Sternenhimmel als Schrift und die Sterne wurden ganz unspezifisch befragt – oder man glaubte an einen persönlich zugeordneten Stern, der das Glück oder Unglück eines ganzen Lebens vorherbestimmt: ‚Unter einem glücklichen Stern geboren sein‘.

Christian Morgenstern stellte in einem seiner Gedichte die Frage: „Erlöste dich noch nie ein Stern aus deinem Schmerz?“ (Es gibt noch Wunder, liebes Herz, getröste dich….)

Zurzeit „steht es noch in den Sternen “ wann wir uns wieder begegnen und einander umarmen dürfen. daher finde ich das Gedicht von Max Feigenwinter sehr tröstlich:

Immer wieder
gehen Sterne auf,
die uns vom Leben erzählen,
das uns zutiefst entspricht.

Immer wieder
erscheinen Engel,
die uns den Weg weisen,
der uns dem Ziel näher bringt.

Immer wieder
haben wir Träume,
die uns auffordern, ahnen lassen,
was zutiefst in uns ist und uns hält.
Immer wieder begegnen uns Menschen.

Um den Atemmond - Namenlose erleuchtete Sterne - Unsere irdischen Sterne: Brot Wort und Umarmung
Rose Ausländer

2. Advent

Gestern hat es im Allgäu geschneit. Mein erster Gedanke war: O Gott, Auto frei schaufeln, Glätte und Rutschgefahr und was dies mehr sei. Die Reaktion meiner brasilianischen Patentochter Laiane dahingegen beschämte mich: ‚Schnee erscheint mir wie ein magisches Wunder!‘

Wie Eugen Drewermann glaube ich daran, dass diese Welt erlöst werden kann durch die Macht der Schönheit, jedoch nur, wenn man sie sieht. Schönheit, so meinten die Alten, das ist der Lichterglanz der Sonne im morgendlichen Aufgang, wenn ihre Strahlen sich ausbreiten und werden wie Hände, die segnen.

In diesen Zeiten der Zurückgezogenheit, wo wir weder Konzerte noch Theater noch Museen etc. besuchen dürfen und auch das Tanzen nicht möglich ist, bleibt uns dennoch so viel Schönes, z.B. die Schönheit der Sichel des Mondes und des Sternenhimmels in der Nacht.

„Schönheit ist die Macht, die Welt als Einheit zu erfahren, ungetrennt und ganz so, dass es darinnen keinen Teil mehr gibt, der als Gefahr empfunden werden müsste. Schönheit ist die erste und reinste Poesie Gottes über alle Gestaltungen in der Welt.“

Ich wünsche Euch offene Augen, in denen der Himmel sich spiegeln kann und wünsche Euch offene Sinne und ein weites Herz.
Friedel

Wishing you a blessed Advent and merry Christmas
Yesterday it snowed in Bavaria. My first thought was: O God, shovel the car free, and danger of slipping etc. etc. The reaction of my Brazilian goddaughter Laiane on the other hand embarrassed me: 'Snow seems like a magical miracle to me!'

Like Eugen Drewermann, I believe that this world can be redeemed through the power of beauty, but only if you can see it. The ancients believed that beauty is the gleam of light from the sun in the morning when its rays spread out and become like hands that bless. In these times of seclusion, when we are not allowed to visit concerts, theaters, museums etc. and also dancing is not possible, we still have so many beautiful things, e.g. the beauty of the sickle of the moon and the starry sky at night. “Beauty is the power to experience the world as a unity, undivided and in such a way that there is no longer any part of it that should be perceived as a danger. Beauty is the first and purest poetry of God about all forms in the world. " I wish you open eyes in which the sky can be reflected and a wide heart.

My hope, peace, joy and love fill your home and heart.
Friedel