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Coronabedingte Absagen - Update!
Die Botschaft vom Weißen Adler

In den Monaten März bis Juli wurden alle Tanzveranstaltungen wegen Covid 19 abgesagt. Wie froh und dankbar waren wir, dass der diesjährige Sommerkurs stattfinden durfte, wenn auch mit kleinerer Gruppe und weniger international. Im Jahre 2019 nahmen TänzerInnen aus 13 Ländern teil z.B. aus Canada, Brasilien, Chile, Korea etc.etc.

 

Inzwischen gibt es wieder neue Auflagen, so dass die Tanz- und Kulturreise nach Rumänien, die Seminare in Brasilien, die Tanztage in Köln und Stuttgart, Ausbildungstermine, Workshops in England, Elmau, Moritzburg und bei der Bundesakademie Trossingen abgesagt werden mussten. Das ist außerordentlich bedauerlich.

In diesem Zusammenhang möchte ich gerne mit Euch die

Botschaft vom Weißen Adler teilen:
(nordamerikanischer Hopi-Indianer) vom 16. März 2020
Der Augenblick, den die Menschheit jetzt durchlebt, kann als ein Portal und als ein Loch gesehen werden. Die Entscheidung, in das Loch zu fallen oder durch das Portal zu schreiten, liegt bei dir. Wenn du das Problem bedauerst und 24 Stunden täglich Nachrichten konsumierst, ständig nervös pessimistisch, wirst du ins Loch fallen. Aber wenn du diese Gelegenheit nutzt, um einen Blick auf dich selbst zu werfen, Leben und Tod neu zu bedenken, gut für dich und andere zu sorgen, wirst du das Portal durchschreiten.

Sorge gut für dein Zuhause, für deinen Körper. Verbinde dich mit deinem geistigen Zuhause. Wenn du für dich selbst gut sorgst, sorgst du auch für alles andere. Verpasse nicht die spirituelle Dimension dieser Krise schaue wie ein Adler, der von oben auf das Ganze schaut und mehr Weitblick hat. Diese Krise ist eine gesellschaftliche Herausforderung, aber auch eine spirituelle. Beide gehen Hand in Hand. Ohne die gesellschaftliche Dimension stürzen wir ab in Fanatismus. Aber ohne die spirituelle Dimension stürzen wir ab in Pessimismus und Sinnlosigkeit.

Lerne von den indianischen Ureinwohnern und den afrikanischen Völkern das Standhalten: Wir wurden immer und werden noch ausgerottet. Aber wir haben nicht aufgehört zu singen, zu tanzen, ein Feuer zu entzünden und uns zu freuen. Fühle dich nicht schuldig, wenn du in dieser schwierigen Zeit glücklich bist. Es hilft gar nichts. Traurig und kraftlos zu sein. Hilfreich ist, wenn jetzt gute Dinge aus dem Universum kommen. Das Standhalten besteht in Freude. Und wenn der Sturm vorüberzieht, wird jeder einzelne von euch sehr wichtig sein, um diese neue Welt wieder aufzubauen. Und dafür gibt es keinen anderen Weg als eine schöne, freudige und lichte Schwingung aufrechtzuerhalten.

Darin liegt die Aufgabe: Erlaube dir, diese Zeit zu nutzen, um deine Rituale der Visionssuche durchzuführen. Welche Welt möchtest du für dich selbst erbauen? Im Moment kannst du dies tun: Heitere Gelassenheit inmitten des Sturmes. Singe, tanze, halte stand durch Kunst, Freude, Vertrauen und Liebe.

Innere Kraft
Was vor uns liegt
und was hinter uns liegt,
ist nichts im Vergleich zu dem,
was in uns liegt.
Wenn wir das, was in uns liegt,
nach außen in die Welt tragen,
geschehen Wunder.
Henry David Thoreau

Initiativgruppe: Der Gral
Thema: „Erkenne Dich selbst“ und „Nichts im Übermaß“

Das Geschick wollte es, dass das erste Tanzwochenende nach einer sehr langen Corona-Pause, in der sehr viele Menschen auf sich selbst zurückgeworfen waren, dem Thema Selbsterkenntnis gewidmet war.

„Gnothi Seautón“ – „Erkenne dich selbst“ war am Eingang zum Tempel des Apoll in Delphi deutlich und für alle sichtbar zu lesen: Selbsterkenntnis, als tägliche Übung, sollte der Anfang sein für jedes Erkennen / jede Erkenntnis von Gott, der Welt und den Menschen. Seit Jahrtausenden weisen viele Philosophen, Dichter und Denker (vor allem auch Goethe und Kant) darauf hin, dass sinnvolles Denken und Handeln letztlich auf Selbsterkenntnis basiert.

Unserem Innenleben, diesem Selbst und Wesenskern, wie später Schopenhauer schreibt, ist stets die größte Aufmerksamkeit zu widmen, ist er es doch, der unser Handeln hauptsächlich bestimmt. Selbsterkenntnis, Einsicht in das eigene Wollen, hat somit oberste Priorität. Nur, wenn man dasselbe bewusst will, was man vorher unbewusst wollte, so Schopenhauer, wird man auch die richtigen Entscheidungen treffen.

Ein guter Mensch, in seinem dunklen Drange,
ist sich des rechten Weges wohl bewußt.
Faust, Prolog.

Der Gralsweg ist ein universeller Einweihungs- und Erkenntnisweg mit keltischen und christlichen Elementen und seine Botschaft lautet: „Lerne zu lieben. - Lerne zu verstehen. - Lerne zu dienen. (Goethe: Hast du einen Menschen gern, so musst du ihn versteh’n. Musst nicht immer hier und da seine Fehler seh’n. Schau mit Liebe und verzeih’, denn am Ende bist du selbst nicht fehlerfrei.)

Wie der suchende Parsifal kann bzw. sollte jeder Mensch sein Innerstes entdecken und sich die Frage stellen: Wer bin ich?, denn der Mensch ist nur frei, wenn er zuerst einmal sich selbst erforscht hat. Wie Parsifal haben in der Corona-Zeit viele Menschen danach geschaut: Wo kann ich helfen? Und sie haben andere einfühlsam wie ein heilender und guter Arzt gefragt: Was fehlt dir? Das ist eine der tiefsten Gralsfragen – neben der Frage nach dem jeweils richtigen Maß und der Lebenseinstellung. Friedel bekannte: Ihr Lebensgefühl sei tiefe, tiefe Dankbarkeit – Dankbarkeit für das Leben.

Eine Fülle an Tänzen und poetischen Texten haben diesen Inhalten Ausdruck verliehen und haben sie ganzheitlich spürbar werden lassen (exemplarisch seien genannt: Arise my love (basierend auf dem Hohelied der Liebe kommt der Ruf: „Öffne dich und höre auf dein Herz.“), Compassion, Erkennen, Achtstern – Blume des Herzens; Within our darkest night, Zuversicht, Stufen, Gradalis, Amor De i etc.).

Durch einen Gedankenaustausch wurde an diesem Vertiefungswochenende zum Thema „Gral und Selbsterkenntnis“ das bisher Erlebte und Empfundene ins Bewusstsein gebracht – als erstem Schritt zur Erkenntnis.

Das Gedicht von Arnold Mindell: „Den Pfad des Herzens gehen“ spricht noch einmal in poetischer Form das Wesentliche aus, um das es an diesem Wochenende ging:

Unsere wichtigste Aufgabe ist es,
das, was wir fühlen,
zu achten und zu schätzen.

Unsere Wahrnehmungen sind das einzige,
was uns wirklich gehört.

Wir leiden,
wenn unser Weg zu wenig Herz hat,
und haben tief innerlich das Gefühl,
ein sinnloses Leben zu führen.

Unsere größten Probleme
Haben vielleicht den Sinn,
unser Leben anzuhalten
und uns aufzuwecken,
und so
unsere Persönlichkeit
hinter uns zu lassen
und den Pfad des Herzens zu gehen.